Zu ihrem monatlichen Bürgertreff hatte die Bürger-Gesellschaft der Südstadt zu einer weiteren Führung durch die entstehende Kleingartenanlage an der Stuttgarter Straße eingeladen. Wie auch schon im Mai hatte sich Rolf Basse, Landschaftsarchitekt im Gartenbauamt und Projektleiter, bereit erklärt, uns auf den neuesten Stand der Arbeiten vor Ort zu bringen.
Daniel Schulz, stellvertretender Vorsitzender der BGS, begrüßte ihn ebenso herzlich wie die zahlreich gekommenen Interessierten sowie die Vertreter der Bahn-Landwirtschaft Hauptverband, Karl Born, und Bahn-Landwirtschaft Karlsruhe, Florian Schneider. Für die BNN konnte er Herrn Patzer begrüßen.
Herr Born und Herr Schneider beantworteten gleich zu Beginn alle Fragen, die seitens der Bürger an die BGS herangetragen wurden und die wir im Vorfeld der Bahn-Landwirtschaft (BLW) zugeschickt hatten.
Bisher gibt es ca. 100 Interessenten für einen Platz auf der Anlage. Voraussetzung ist die Mitgliedschaft bei der Bahn-Landwirtschaft gegen einen geringen Jahresbeitrag. Vorrang haben ehemalige Gartenpächter der alten Anlage sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Eisenbahn über deren Sozialeinrichtung. Hier liegt der Gesamtanteil bei etwa 20%.
Insgesamt entstehen 204 Parzellen von ca. 200 m2 inclusive Hütte für je ca. 19.000 €. Ein sehr stolzer Preis, den sich sicher viele Südstädterinnen und Südstädter nicht leisten können. Dies bedeutet einerseits vermehrtes PKW-Aufkommen durch Pächter aus anderen Stadtteilen und andererseits keine wirkliche soziale Durchmischung vor Ort. Zwei Kriterien, die im Vorfeld der Planung für wichtig befunden wurden. Die BGS wird hierzu nochmals das Gespräch mit der BLW suchen.
Außerdem gibt es allgemeine Pachtflächen und Urban Gardening (4.000 m2 ) und einen öffentlichen Teil mit Bänken und baumbestandener Allee. Insgesamt ist die Pflanzung von etwa 90 Bäumen vorgesehen, so dass auch der bereits installierte Spielplatz irgendwann beschattet werden wird.
Die Gesamtanlage wird umzäunt sein und nachts verschlossen werden. Ein Strom- Wasseranschluss wird vorhanden sein – jedoch kein Abwasseranschluss und damit auch keine Toilettenanlage. Es wird wohl leider auch keinen Trinkbrunnen geben. Gemessen an der Größe und der Einwohnerzahl der Südstadt sowie an der entstehenden Hitze durch die dichte Bebauung erscheint uns ein einziger Trinkbrunnen (der Indianerbrunnen am Werderplatz) doch sehr wenig!
Entlang der Stuttgarter Straße ist auf dem Gelände eine Vorhaltetrasse für eine S-Bahn/Tram vorgesehen und es sind entlang der Sportanlage 180 Autostellplätze vorgesehen, die verfugt und nicht versiegelt sein werden. Ebenso werden Fahrradstellplätze vorgehalten.
Die Planung sieht die ersten Pachtverträge für Januar 2026 vor. Bis dahin soll auch das Um- und Ansiedeln der streng geschützten Eidechsen abgeschlossen sein, die dann in ihr permanentes neues Areal in ihrer alten Heimat zur Ruhe kommen können.
Abschließend gab Herr Basse noch einen Ausblick auf den östlichen Teil der Anlage, auf dem die Sportstätten der ESG Frankonia entstehen. Auch hier das gleiche Procedere: 4 Meter tief werden Altlasten und Kampfmittel entfernt bevor neue Erde aufgetragen werden kann. Ebenso werden auch hier die Eidechsen umgesiedelt. Erst dann können die Sportplätze für Ballspiele und Leichtathletik, Räume für Schulsport und Umkleide und eine Gaststätte mit Kegelbahn, Billard und Biergarten entstehen. Die Fertigstellung aller Anlagen ist für 2030 geplant, Herr Basse ist jedoch optimistisch und meint, dass das früher möglich sein könnte.
Herr Schulz bedankte sich sehr herzlich bei Herrn Basse, Herrn Born und Herrn Schneider für ihre Informationen und bei allen Gästen für ihr Kommen.
MP