Der Stadtteil Südstadt führt im Jahr 1888, hinter den Bahnschranken gelegen und vom Stadtkern getrennt in gewissem Sinn ein Eigenleben als „Eisenbähnlerviertel“. Probleme wurden sehr zögerlich oder überhaupt nicht angegangen: die Stadt ließ sich bei allem viel Zeit. Die Unzufriedenheit war entsprechend groß und so traf sich eine stattliche Anzahl beherzter Männer am 26. November 1888 in „Grießlichs Weinstube“ in der Werderstraße, um das Problem zu besprechen.
Was zunächst wie eine Protestversammlung aussah, endete schließlich mit der Gründung eines Vereins, der vor allem kommunale Interessen gegenüber den Behörden vertreten sollte. Jedoch sollte auch viel Raum für das Miteinander der Südstädterinnen und Südstädter sein. Regelmäßig trafen sich nun Mitglieder des jungen Vereins, an Sonntagen auch gerne mit der ganzen Familie.
Zwölf Gründungsmitglieder gab es - selbstverständlich ausschließlich Männer! Der vom damaligen Vorstand geprägte Wahlspruch „Zur Freude und zum Wohle der Bürger“ hat bis heute Bestand. Ein Verein, der die Interessen der Bürger wahrnimmt und mit den Behörden zusammenarbeiten will, war damals in dieser Form ein Novum in der Stadt Karlsruhe und im ganzen badischen Ländle.
Inhaltlich wurde das Hauptaugenmerk auf die Verkehrsverhältnisse an den Bahnübergängen Ettlinger- und Rüppurrer Straße, den Bau einer weiteren, größeren Schule gelegt. Für die gewünschte Poststelle in der Südstadt musste der Verein mehrere Jahre kämpfen.
Ebenso wurde vehement für eine Verbesserung der Verkehrsanbindung zur Innenstadt gekämpft: Die Straßenübergänge waren tagsüber meistens gesperrt, da ca. 250 Züge durchfuhren. Erst als die Südstädter mit der Verlegung der Südstadt in die deutschen Kolonien „drohten“ oder wahlweise eine Schwebebahn errichtet haben wollten, wurden sie tatsächlich ernst genommen.
Die Kriegsjahre 1914 bis 1918 brachten die Bürger-Gesellschaft zum Stillstand. Bereits am 1. April 1919 wurde jedoch wieder zur Vorstandsversammlung aufgerufen: es gab viel zu tun.
Der Umstand, dass die Bürger-Gesellschaft kein eingetragener Verein war, machte es 1933 möglich, die Arbeit einfach ruhen zu lassen ohne sich auflösen zu müssen. Aktivitäten waren nicht mehr möglich, man blieb jedoch in Verbindung. Sobald nach Ende des 2. Weltkrieges die Bestimmungen der Besatzungsmacht über das Vereinswesen gelockert wurden, kamen die Vereinsmitglieder zusammen und wählten einen neuen Vorstand. Bereits im Herbst 1951 gab es wieder Vereinsveranstaltungen.
Bei der Jahreshauptversammlung im März 1966 gab sich der Verein eine neue Satzung und beantragte die Eintragung im Vereinsregister. Damit wurde die Bürger-Gesellschaft der Südstadt als ältester Bürgerverein Karlsruhes auch der erste eingetragene gemeinnützige Verein der Stadt.
Bereits im September 1960 erschien die erste Ausgabe unserer Stadtteilzeitung „Rund um den Indianerbrunnen“, liebevoll „RUDI“ genannt. In den ersten 14 Jahren erschien der RUDI noch „gelegentlich“ mit 2-3 Ausgaben pro Jahr. Ab Januar 1977 gab es dann regelmäßig jeden Monat eine Ausgabe, die kostenfrei an jeden Haushalt in der Südstadt verteilt wurde. Es entstand das „gelbe Plättle“ im DIN A4-Format. Ende der 70er Jahre war er gar als „gelbe Gefahr“ bei der Stadtverwaltung verschrien, da die verschiedenen Autoren bekannt dafür waren, kein Blatt vor den Mund zu nehmen.
Seit dem Jahr 2023 ist wieder eine Wandlung vorgenommen worden. Der RUDI erscheint jetzt alle 2 Monate im bewährten Format im Vierfarbdruck. Allerdings noch immer ziemlich gelb und ziemlich laut!
Die Bürger-Gesellschaft der Südstadt ist auch nach mehr als 135 Jahren aktiv dabei, immer wiederkehrende und neue Probleme anzugehen und möglichst zu lösen.
Für eine weiterhin lebendigen Stadtteil!
1. Vorsitzende
Dr. Martina Hillesheimer
stellvertretender Vorsitz durch:
Monika Gruber
Daniel Schulz
Hauptkassier
Willi Vollmar
Schriftführerin
Marlies Pirlich
Beisitzer/in
Sigrid Beutler |
Karin Breunig |
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Linda Könnecke |
Dominik Neuberger |
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Jörg Schnaitmann |
Stefan Struck |
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Roland Zöller |
Frank Wagner |
Unsere Satzung zum Download
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Die aktuellen Jahres-Beiträge liegen derzeit:
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Die Bürgergesellschaft der Südstadt kümmert sich um zahlreiche Belange und Anliegen der Südstadt. Neben dem monatlichen Bürgertreff, der Stadtteilzeitung RUDI und zahlreichen Veranstaltungen werden Institutionen wie das Internetcafe 55plus, Stadtteilführungen, der Bücherschrank oder das neue Bewegungsprogramm Balance55+ vom Vorstand und von engagierten Mitgliedern der BG Südstadt ermöglicht.
Vor allem aber vertritt die Bürgergesellschaft Anliegen der Südstadt gegenüber der Stadtverwaltung und der Politik. Gemeinsam sind wir stark genug, unseren Anliegen Gewicht zu verleihen. Bei Bürgertreffen mit Behördenleitern, Stadträten und Bürgermeistern können wir unsere Themen vortragen und direkt Einfluss auf Entscheidungen nehmen.
ABER! All das ist nur möglich mit Hilfe der Bürgerschaft. Wir möchten Sie daher herzlich einladen, sich für unseren Helferkreis einzutragen. Egal ob Sie bei Veranstaltungen helfen möchten oder sich bei der Öffentlichkeitsarbeit (Facebook, Rudi) beteiligen möchten: Ihre Mithilfe ist gefragt!
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